Hernienchirurgie

Leistenbruch

Beim Leistenbruch handelt es sich um eine Vorwölbung von Fettgewebe oder Darmanteilen durch eine Schwachstelle der Bauchwand in Höhe der Leiste. Dies kann schmerzfrei geschehen oder mit Schmerzen v.a. bei körperlicher Belastung einhergehen. Die Diagnose wird durch die körperliche Untersuchung gestellt; mit Hilfe der Sonographie kann eine Kontrolle bei nicht-schmerzhaften Brüchen erfolgen nach dem Konzept des watchful-waiting.  Hierbei wird das Risiko einer sogenannten Einklemmung beurteilt. Bei einer Einklemmung besteht die Gefahr der Durchblutungsstörung der Darmwand, die dann abstirbt, wobei sich der Darminhalt in die Bauchhöhle und Leistenregion ergießt. Dies kann eine lebensbedrohliche Situation sein. Hieraus kann sich ein Grund für die Operation auch bei völliger Beschwerdefreiheit ergeben, da das Operationsrisiko in aller Regel kleiner als das Risiko des Abwartens ist.

Bei schmerzhaften Leistenbrüchen gibt es zur Operation keine Alternative, das Tragen von Bruchbändern ist heute nicht mehr empfohlen.

Die Operation kann häufig ambulant erfolgen, neben der Allgemeinnarkose ist auch eine lokale Betäubung möglich. Es erfolgt ein Schnitt in der Leiste und die Darstellung des Bruches. Dieser wird in die Bauchhöhle zurückgedrängt und die geschwächte Bauchwand verstärkt. Bei der Methode nach Shouldice (ausschließlich für jüngere Patienten) wird körpereigenes Gewebe durch eine bestimmte Nahttechnik verwendet. Bei der Methode nach Lichtenstein (eher für ältere Patienten oder wiederholt aufgetretene Brüche) wird die Bauchwand durch ein gewebeverträgliches Kunststoffnetz verstärkt. Nach der Operation ist eine mehrwöchige Schonung erforderlich (Shouldice: 6 Wochen, Lichtenstein: 2-3 Wochen).

d-mansel-praxis-bilder-leistebruch